Unsere Hilfe auf beiden Seiten der rumänisch-ukrainischen Grenze
Seit fast zwei Wochen ist unser Team nun schon an der rumänisch-ukrainischen Grenze am Grenzübergang Siret im Einsatz und kümmert sich um ankommende Familien mit Kindern. Tausende Menschen passieren die Grenze hier Tag und Nacht auf der Flucht vor dem Krieg, der unvermindert im Land tobt. Die Menschen sind müde, hungrig, durchgefroren und viele sind traumatisiert. Sie zeigen unseren Mitarbeitern Bilder und Videos von zerstörten Häusern und Ortschaften, von toten Soldaten und Zivilisten, die sie auf ihrer Flucht gesehen haben. Unvorstellbar, was Kinder dort sehen und erleben müssen. So viel Leid ist selbst für unsere erfahrenen Helfer schwer mit anzusehen.
Umso mehr sind wir froh darüber, dass es uns seit dieser Woche gelingt, all unsere Hilfsgüter bis in die Ukraine zu bringen. Durch die gute Koordination der Hilfsorganisationen an unserem Standort und in Kooperation mit den Verantwortlichen auf ukrainischer Seite, wurden unsere ersten beiden in Schlüchtern geladenen Hilfstransporte direkt an der Grenze in viele kleine Transporter umgeladen, die die dringend benötigten Dinge in verschiedene Regionen der Ukraine bringen. Das alles ist gut organisiert. Mittels Anforderungslisten aus dem ganzen Land wird der Bedarf für bestimmte Einrichtungen und Ortschaften erfasst und die Transporter entsprechend beladen. Unsere medizinischen Hilfsgüter sind so in ein Krankenhaus in der Donbas-Region gekommen. Der nächst Transport wird am Samstag, dem 12.03. beladen werden.
Die Versorgung der Flüchtlingslager in Grenznähe funktioniert mittlerweile gut und die Weiterleitung der Menschen in andere Länder ist nun auch angelaufen. Zusammen mit dem „Verein der Köche 1921 e.V.“ aus Fulda, konnten wir schon mehr als 30 Personen in den Landkreis Fulda bringen. Auch der Transport einer Familie mit sechs Kindern in die Tschechei zu Verwandten sowie einer Familie nach Hamburg konnte organisiert werden. Weitere Transporte sind geplant. Darüber hinaus unterstützt unser Team vor Ort andere Kommunen aus Deutschland und dem Ausland dabei, ukrainische Familien unterzubringen. So sind für die kommenden Tage mehrere große und kleine Transfers nach Bulgarien und Niedersachsen geplant. Teilweise werden die Menschen mit Kleinbussen, teilweise mit Reisebussen gefahren. In der kommenden Woche werden wir dann auch Familien in den Main-Kinzig-Kreis bringen.
Für weitere Hilfstransporte in die Ukraine sammeln wir ab sofort vorrangig Lebensmittel, da diese dort jetzt am dringendsten benötigt werden. Die Belieferung der Supermärkte im Land ist zum Erliegen gekommen und vielerorts gibt es nichts mehr zu kaufen. Als Lebensmittelspenden sind uns Konserven aller Art, trockene Lebensmittel, wie Reis und Nudeln sehr willkommen. Auch Babynahrung, vor allem Milchpulver und Brei werden dringend benötigt. Wichtig ist, dass die Lebensmittel noch mindestens drei Monate haltbar sind (Zollbestimmungen). Die Lebensmittel können täglich zwischen 9 und 18 Uhr in der KZV-Halle in Schlüchtern- Vollmerz abgegeben werden.
Hier ein paar Bilder der letzten Tage