Als wir Roland kennenlernten war er gerade 1½ Jahre alt. Er wurde mit einer schweren Tumorerkrankung, einem Lymphangiom, geboren.

Die Eltern hatten sich schon an alle großen Kliniken Rumäniens gewandt. Leider konnte man ihm dort nicht helfen. In ihrer Verzweiflung suchten sie sich dann bei einer großen Hilfsorganisation in ihrer Stadt Hilfe, wurden dort jedoch vom Hof gejagt, da sie nur “Zigeuner” waren, die in Rumänien leider sehr verhasst sind.

Daraufhin sind sie im Winter zu Fuß rund 40km zu unserer rumänischen Niederlassung in Balan gelaufen, um uns um Hilfe zu bitten. Unser damaliger Mitarbeiter vor Ort, leitete den Fall sofort an unsere Dachorganisation in Deutschland weiter und dort wurde angefangen, ein Krankenhaus zu suchen, das bereit und in der Lage war, dem kleinen Roland zu helfen.

In der Uniklinik in Marburg, einer von nur drei deutschen Kliniken, die Erfahrung in der Behandlung von Lymphangiomen haben, erhielten wir die Zusage für eine kostenlose Untersuchung. So kam Roland als internationales Forschungskind zu einer Erstunersuchung nach Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt war sein Zustand stabil und es gab keine Notwendigkeit für eine Operation.

Wieder zurück in Rumänien verschlechterte sich sein Zustand ein halbes Jahr später durch eine akute schwere Erkältung so stark, dass Roland einen Atemstillstand erlitt und mit einem Rettungshubschrauber in die nächste Kinderklinik geflogen wurde. Dort wurde er ins küntliche Koma gelegt und auf die Sterbestation verlegt, da ihm die rumänischen Ärzte keinerlei Überlebenschancen mehr einräumten.

Durch eine große Spendenaktion konnten wir ihn mit einem Ambulanzflugg quasi in letzter Minute in die Uniklinik Marburg einfliegen. In einer über 10 Stunden währenden Operation eines interdisziplinären Ärzteteams wurden dem Kleinkind ein Tumor von 1,5kg aus dem Brustkorb entnommen.

Ein halbes Jahr später konnte er die klinik als gesunder Junge wieder verlassen, einzig der verblieben Luftröhrenschnitt erinnerte noch an sein Martyrium. Auch dieser konnte ein Jahr später erfolgreich verschlossen werden. Heute spielt und tobt Roland wie jeder Junge seines Alters. Regelmäßige Kontrollen in Marburg bestätigten stets seinen guten Gesundheitszustand.