Am Dienstag wurden Julia und Judith von Lori an den 200 Kilometer entfernten Flughafen in Cluj-Napoca gebracht, um nach ihrem Einsatz bei der Weihnachtspäckchentour zurück nach Deutschland zu fliegen. So weit die Theorie… und eigentlich sollte dieser Teil des Tagebuchs wie folgt beginnen: “Julia und Judith sind gut in Deutschland angekommen.” Aber auf der Autobahn hatte sich ein Unfall mit drei LKW ereignet, die teilweise umgestürzt waren: Straßensperrung – Stau – Verkehrsbehinderung… das volle Programm! Trotz sehr rasanter Fahrweise (Zitat Julia: “Ich dachte, wir sterben!”) ist es Lori leider nicht mehr gelungen, den Flughafen rechtzeitig zu erreichen. Bei geplanten dreieinhalb Stunden war der Zeitpuffer einfach nicht groß genug. Wie gut, dass Lori für ein Waisenheim in Cluj-Napoca Weihnachtspäckchen im Kofferraum hatte. Judith, Julia und er waren als Gäste herzlich willkommen und durften natürlich in dieser Nacht im Heim übernachten. Am nächsten Morgen waren sie pünktlich am Flughafen und sind dann letztlich doch gut in Deutschland angekommen. Julias größte Sorge war, dass sie seit 24 Stunden keine Zähne mehr geputzt hatte 😉 Ausgerechnet sie war es nämlich, die in Rumänien immer ganz fleißig Zahnpasta verteilt (davon hatten wir zwei Paletten im Gepäck!) und regelmäßig mit Nachdruck auf die Wichtigkeit des Zähneputzens hingewiesen hatte.

Wir in Gheorgheni Verbliebenen teilten uns auf: Drei von uns fuhren nach Balan, um aus dem dortigen Hilfsgüterlager Möbel zu holen, die wir aus einer Wohnungsauflösung bekommen hatten – perfekt für die Wohnung von Maria und ihrer Familie. Die anderen nutzen die Zeit, um den Proviant für die Rückreise vorzubereiten, Fotos zu sichten und einen Stadtbummel zu machen.

Bis auf wenige Päckchen waren alle verteilt, denn diese brauchten wir noch für die letzte Familie, die wir auf unserem Heimweg besuchen wollten. Gegen 16 Uhr war es dann so weit: Wir traten unsere Rückreise nach Deutschland an. Kurz vor der rumänisch-ungarischen Grenze besuchten wir dann Marcu und seine Familie. 2012 hatte ich sie in einer Holzhütte am Stadtrand besucht, 2015 und 2016 waren sie bereits umgezogen und ein weiteres Mal im Frühjahr 2019. Die Kinder haben sich regelrecht darum gerissen, uns durch ihr gesamtes Haus zu führen. Elektrisches Licht in allen (!) Räumen, ein Kleiderschrank mit Schiebetüren und einem eigenen Fach für jedes der vielen Kinder, Bad mit Dusche und Toilette und das Beste: in der Küche ein Waschbecken mit fließend warmen Wasser. Jedem Einzelnen aus unserem Team wurde diese – für uns selbstverständliche – Errungenschaft gezeigt. Die älteren Jungs erklärten uns stolz, dass sie unter anderem die Wände gestrichen, den Fußboden verlegt und die Küche montiert haben, um ein wohnliches Heim für die ganze Familie zu bekommen. Die letzten Päckchen haben wir sehr gerne hier gelassen, die Freude über eure Weihnachtspräsente war überwältigend – genauso überwältigend wie der fast ohrenbetäubende Gesang von vier der Kids.

Weiter ging es durch Ungarn und Österreich zurück nach Deutschland, wo wir nach gut 22 Stunden erschöpft unser Ziel erreichten. Wir haben stattliche 4.343 Kilometer in 9 Tagen zurückgelegt, unzählige Weihnachtspäckchen, Kerzen, Nahrungsmittel, Socken, Mützen, warme Jacken und feste Schuhe verteilt. Nun sind wir zurück, die Autos und Anhänger sind leer – aber unser Herz ist voller bewegender Eindrücke. Es war wie immer eine sehr beeindruckende Reise, teils mit bedrückenden Momenten.

Nun ist es Zeit für ein riesiges Dankeschön:

… für jedes einzelne Päckchen von Kindergärten, Schulen, Kirchengemeinden, Chören, Tanz- und Fitnessstudios, Privatpersonen, Firmen… aus Deutschland, aus Luxemburg

… für Spender, die schon während des Jahres beispielsweise mit Grillaktionen oder Kaffee- und Kuchenverkäufen Geld für die Geschenke gesammelt haben

… für alle Pack-Aktionen – ganz klein bis riesig groß – zum Beispiel von Kinderfest-Teams, von Claudia & all ihren Helfern sowie von Monika, Ruth, Ursel, Paul und ihren Unterstützern 

… an die SumiRiko AVS Germany GmbH sowie an Euroalpin Transport und Logistik für die Unterstützung und Durchführung der Transporte

http://www.avs.sumiriko.com/de

http://euroalpin.com/

… an die Sammelstellen sowie Multiplikatoren und alle, die vom kunterbunten Kinderzelt erzählt und darüber geschrieben haben

… an Metzgerei Robert Müller, Frucht Hartmann in Fulda, dm-drogerie markt in Wächtersbach, REWE-Markt Stotko oHG in Pohlheim-Garbenteich, REWE Kai Grasmück in Fulda, Zufall Logistic group in Fulda, Finanzdienstleistungen in Hessen-Thüringen

http://www.metzgerei-robert-mueller.de/

http://www.fruchthartmann.de/

https://www.zufall.de/

https://www.fidi-online.de/

… allen Handarbeitsfrauen für Schals, Mützen, Handschuhe, Stricksocken und Häkeldecken

… allen, die uns mit Wolldecken, Gummistiefeln sowie warmer Kleidung unterstützt haben

… allen, die uns spezielle Lebensmittelpakete mit auf den Weg gegeben haben

… allen „vor und hinter den Kulissen”

… allen, die bei der Verteilung geholfen und uns mit Kraft, Fahrzeugen, Gesang und Tanz sowie Übersetzungen unterstützt haben

… allen fleißigen Helferinnen und Helfern in Deutschland und Rumänien

… den Schülerinnen und Schülern in Balan, die uns in ihrer Freizeit geholfen haben

… den FSJ-lern des Deutschen Roten Kreuzes, vor Ort in Balan                                                                

… allen, die uns mit Geldspenden unterstützt haben

… allen, die die Päckchen in Bulgarien verteilt haben

… allen, die wir nun in dieser Auflistung womöglich doch vergessen haben, die aber ihren Anteil am Gelingen haben

DANKE allen, die uns unterstützt und die Aktion verfolgt haben

Wir gehen jetzt in eine wohlverdiente Weihnachtspause und wünschen auch Euch allen und Euren Familien gesegnete Weihnachten und viel Freude beim Geschenkeauspacken 😉

Euer Kinderzelt-Weihnachtspäckchen-Team 2019

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