Verteilung in den Roma-Siedlungen bei Gheorgheni

Heute war der zweite Tag der Verteilung der Weihnachtspäckchen hier in Rumänien. Dieser ist für uns so schnell vorbei gegangen und es ist sooo viel passiert! Davon wollen wir Euch gerne ein wenig berichten: Wie gestern haben wir uns zuerst in Balan in unserem Lager mit dem ca. 15-köpfigen rumänischen Team getroffen und uns neu mit Päckchen, Decken und mit ein paar Lebensmittelpaketen eingedeckt. Der Plan für heute war, die beiden größten Roma-Siedlungen in Gheorgheni zu besuchen.

Sobald die Fahrzeuge beladen waren, waren wir auch schon auf dem Weg in die erste Siedlung. Dort angekommen, stellten wir etwas außerhalb auf einem privaten Hof unsere Fahrzeuge ab und bestückten uns mit Päckchen und Decken. Beladen wie die Weihnachtsmänner mit großen Säcken voller Geschenke liefen wir die wenigen Meter in die Siedlung. Kaum dort angekommen, wurden wir schon von vielen Kindern umringt, welche sich einen Spaß daraus machten, sich von unseren Fotografen in jeglichen lustigen Posen fotografieren zu lassen. Die Vorfreude der Kinder war in diesen Momenten nicht zu übersehen.

Der Reihe nach fingen wir an, die Familien in ihren Hütten zu besuchen und jedem Kind dem Alter entsprechend ein Geschenk zu überreichen. Zusätzlich bekam jede Familie mindestens eine warme Decke, welche gerade jetzt im Winter in den schlecht isolierten Hütten ein wichtiger Wärmespender ist. Auch heute wurden die meisten Geschenke sogleich von den aufgeregten Kindern ausgepackt und innerhalb weniger Minuten konnte man überall glückliche Kinder mit Süßigkeiten in den Händen entdecken. Besonders waren für uns heute die Momente, in denen wir mit den Kindern spielerischen Kontakt haben durften, während sie warteten. Ein ausgeschlachtetes Auto diente als Spielplatz der Kinder und eine kleine Mauer am Wegrand wurde heute zu einer Bühne eines spontanen Kinderchores. Mit lauten Kinderstimmen wurden uns hier fröhlich Weihnachtslieder vorgetragen.

Nach der Verteilung in der ersten großen Siedlung, ging es in der direkt benachbarten, etwas kleineren Siedlung weiter. Mittlerweile hatten wir späten Nachmittag, sodass es ruhiger wurde und die Familien in ihren Hütten gespannt auf unseren Besuch warteten. In einer der Hütten trafen wir eine Familie an, welche in den letzten Jahren mehrere Schicksalsschläge erleiden musste. Einige der Kinder, die hier wohnen, sind Waisen und leben nun bei der bereits erwachsenen Schwester, welche selbst schon wieder Kinder hat. Die Wohnungsbedingungen sind hier nochmal schlechter im Vergleich zu den anderen Hütten, sodass wir diese Woche hier gerne noch etwas Linoleum aus unserem Lager vorbeibringen wollen, damit der Boden nicht mehr ganz so schmutzig und kalt ist, da die Hütte auf dem blanken Erdboden steht.

Obwohl es schon dunkel war, haben wir entschieden, in eine weitere kleine Siedlung mit nur vier Häusern zu fahren und uns dafür nochmal sehr gerne viel Zeit zu nehmen. Zu den Menschen hier haben wir seit vielen Jahren intensiven und persönlichen Kontakt, da wir diese Familien schon sehr lange begleiten. Daher waren die Momente dort, solche, die wir als Team sehr genossen haben. Natürlich bekamen auch hier die Kinder Weihnachtsgeschenke und Decken und jede Familie erhielt ein Lebensmittelpaket.

Auch wenn Bilder nicht die ganze Atmosphäre vermitteln können, hoffen wir doch, Euch die Freude der Kinder über die von Euch gespendeten Geschenke und die Lebenssituation damit ein wenig rüber bringen zu können.